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Rezension: Kooperation

Ein 'Wegweiser für Führungspersonen, Trainer und Berater' will dieses Buch sein. Sein Ziel: ein besseres Verständnis von Koopera­tion. Das menschlich fundamentale Prinzip der Zusammenarbeit ist den Autoren wichtig, sie halten es – gerade angesichts der allgegenwärtigen Konkurrenz – für zukunftsweisend. Und praktizieren es selbst: Ihr Werk ist ein Kooperationsprojekt, für das sie noch zehn weitere Co-Autoren gewonnen haben.

Inhaltlich wird ein sehr breiter Bogen gespannt: von den Naturwissenschaften über die Spieltheorie, die Entwicklungsphasen von Organisationen, das Wertequadrat und die Transaktionsanalyse bis hin zu interkultureller und virtueller Kooperation. Eine solche Vielfalt kann ein Buch bereichern, aber auch zur Schwäche werden, wenn die vielen Themen unverbunden nebeneinander stehen. Dieser Gefahr begegnen die Autoren, indem sie sich eng an ihr siebenstufiges Modell halten, mit dem sie erklären, wie sich Kooperation von der Kontaktaufnahme bis zum Abschied entwickelt. Sie benennen immer, zu welcher Stufe ein Theoriebaustein passt. So lässt sich z.B. mit der Erkenntnis 'tit for tat' aus der Spieltheorie begründen, warum es zu Beginn einer Kooperation sinnvoll ist, einen Vertrauensvorschuss zu geben. Das anspruchsvolle Modell der 'Spiral Dynamics' wiederum lässt sich in Verbindung mit den Entwicklungsphasen einer Organisation nutzen, um Kooperationsideen passend zu jeder Phase zu erzeugen.

Auch wie Kooperation praktisch umgesetzt und Störungen auf der Beziehungsebene bearbeitet werden können, skizzieren die Autoren. In alle Kapitel werden dabei kurze Zitate aus der Praxis eingestreut, die wesentliche Botschaften illustrieren. Noch deutlicher wird der Praxisbezug durch die insgesamt elf Best-Practice-Beispiele, die Kooperation in so unterschiedlichen Arbeitsfeldern wie dem Transportgewerbe, IT und der Wissenschaft beleuchten. Diese Beispiele hätten durchaus mehr als die durchschnittlich drei Seiten je Fall verdient.

Der Stil ist lebendig, auch dank der außergewöhnlichen Idee, die Kapitel mit einem Spielfilm einzuleiten: So führt z.B. der Klassiker 'Der unsichtbare Dritte' zur Frage 'Wie finde ich den geeigneten Kooperationspartner?'. Diese Verbindung gelingt, weil die Filme beim Leser sofort jeweils passende Assoziationen hervorrufen.

TA-Fazit: Ein gut lesbares Buch voller Anregungen zu einem zukunftsweisenden Thema.

Hubert Kuhn

Stefanie Widmann, Martin Seibt (Hrsg.): Kooperation. 221 S., Publicis, Erlangen 2011, 34,90 Euro

Quelle: Training aktuell 10/11, Oktober 2011
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