Lange Zeit bezog sich Arbeitsschutz nur auf die physischen Gefahrenpunkte innerhalb der Berufswelt: Verordnet wurde deshalb etwa, wann und wo Mitarbeiter einen Helm tragen müssen und wie lange sie vor dem Bildschirm sitzen dürfen. Mittlerweile sind sich die Arbeitsexperten jedoch einig: Auch psychische Belastungen schaden Mitarbeitern und Unternehmen. 'Leider', so kommentiert die TÜV SÜD AG, 'fehlt es noch an gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutzkonzepten, die sich der psycho-sozialen Gesundheit in Unternehmen annehmen'.
Alternativ hat die TÜV SÜD Life Service GmbH deshalb den so genannten BalanceCheck entwickelt. 'Mit dem Tool können Unternehmen die psychischen Belastungen ihrer Mitarbeiter ermitteln und reduzieren', fasst Norbert Girisch, Senior Consultant bei Life Service, die Funktion des Analyseinstruments zusammen. Psychische Belastungen, so der Diplom-Psychologe, entstehen nicht nur durch Hektik und Arbeitsüberlastung, sondern auch, wenn Mitarbeitern der Zugang zu Informationen verwehrt wird oder wenn sie sich unterfordert fühlen. Die Folge: Arbeitnehmer knicken in ihren Leistungen ein, werden krank oder kündigen. 'Diesen Ausfall kann sich kein Unternehmen leisten', meint Girisch.
Die unterschiedlichen Stressfaktoren ermittelt der BalanceCheck per Fragebogen. Unter die Lupe genommen werden insgesamt 13 Themenbereiche. Dazu zählen u.a. Bereiche wie Arbeitsklima, Arbeitsmenge, Arbeitsinhalt und Arbeitsumgebung. Das Besondere: 'Die Mitarbeiter vergeben nicht nur einen Ist-Wert, sondern auch einen Wunsch-Wert', meint Girisch. Gefragt z.B., ob sie bei ihrer Arbeit neues dazulernen, definieren die Mitarbeiter also sowohl ihre jetzige Arbeitssituation als auch ihren Wunschzustand. Anhand der Abweichung zeigt sich, wo und wie gehandelt werden muss, damit psychische Störungen am Arbeitsplatz kein Thema sind, so der Diplom-Psychologe. Infos im Internet.