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Coachingansatz verbindet Reiss und REM

Warum geht für den einen die Welt unter, wenn er nicht zum gemeinsamen Mittagessen in der Kantine mitgenommen wird, und einen anderen lässt der kollegiale Affront völlig kalt? Wer das 'Reiss Profile' kennt, wird hier direkt vermuten, dass sich die Reaktionen aus den unterschiedlichen Lebensmotiven der Betroffenen erklären lassen: Dem einen ist soziale Anerkennung enorm wichtig, der andere legt vielleicht mehr Wert auf seine Unabhängigkeit. Weil es nützlich ist, solche persönlichen Prioritäten zu kennen, setzen viele Berater auf den von Steven Reiss entwickelten Persönlichkeitstest.

Auch Kathrin Reitz und Peter Boltersdorf sind überzeugt, dass sich ein Coaching so zielgenau fokussieren und besonders effizient gestalten lässt. Mit ihrem Coachingansatz, den die beiden Berater auf dem Gründungskongress der World Society of Motivation Scientists and Professionals (WSMSP) im September 2009 vorstellten, gehen sie allerdings noch einen Schritt weiter: Ihr Personal Profile Coaching will Reiss-Profile-Mastern auch Instrumente an die Hand geben, mit denen sie ihre Klienten nach dem Test besonders effektiv unterstützen können. 'Es geht dabei darum, persönliche Ressourcen zu entwickeln, die gezielt in schwierigen Situationen zum Einsatz kommen', erklärt Diplom-Psychologin Reitz.

Dafür nutzen die beiden Aachener Berater Tools aus der Traumatherapie. Diese sollen die emotionalen Blockaden, die dafür verantwortlich sind, dass eine Situation als besonders schwierig erlebt wird, abbauen. Dabei setzt Therapeutin Reitz maßgeblich auf die bilaterale Hemisphären-Stimulation: Diese erfolgt über die Methode Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) nach Francine Shapiro, bei der der Coach bei seinem Gegenüber schnelle Augenbewegungen auslöst, die denen der REM-Phase unseres Schlafs ganz ähnlich sind. Dadurch sollen – wie im Tiefschlaf – beide Hirnhälften synchronisiert werden und so die Verarbeitung von Problemen und mentalen Blockaden erleichtert werden. Ebenfalls zum Einsatz kommen Wingwave-Elemente und kinesiologische Übungen wie der O-Ring-Test, der den Muskelspannungszustand einer Person messen und so Rückschlüsse auf deren psychische Belastungen erlauben soll.

Peter Boltersdorf sieht in diesen alternativmedizinischen Verfahren einen zentralen Vorteil: 'Der Coachee muss über mögliche Traumatisierungen gar nicht sprechen.' Denn durch die Übungen werde der Verarbeitungsprozess im Unterbewusstsein in Gang gesetzt. Der Coach selbst gibt nur die Richtung vor, indem er mithilfe des Reiss Profile beispielsweise das Motiv 'Soziale Anerkennung' in den Fokus rückt. Die Frage aber, warum etwa der entgangene Kantinenbesuch soviel Frustration auslöst, ist laut Boltersdorf für den Coachingerfolg nicht wichtig.

Die nächste Ausbildung 'Personal Profile Coaching' findet voraussichtlich im Herbst 2010 statt. Kosten: 3.400 Euro. Teilnahmevoraussetzung ist eine Ausbildung zum Reiss Profile Master.
Autor(en): (lis)
Quelle: Training aktuell 04/10, April 2010
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