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'A-bach-o' mit Karacho: Rasantes Teamtraining mit der Murmel

Beim Bau einer Kugelbahn sollen Teams erleben, wie wichtig die Aspekte Kommunikation, Zielvereinbarung und Kreativität für die erfolgreiche Projektarbeit sind. Ob die Bahn wirklich seminartauglich ist? Training aktuell hat es untersucht.

Das Angebot: Kooperations-, Kommunikations- und Rollenverhalten innerhalb einer Gruppe erlebbar machen – das soll Trainern gelingen, wenn sie Seminarteilnehmer mit dem Bau der Kugelbahn 'A-bach-o' beauftragen. Die für Trainer gedachte Version des Herstellers „Holz im Spiel“ umfasst zwanzig Rollelemente und sechzig Unterlegklötze aus Kiefernholz. Geliefert werden die Bauteile zusammen mit 21 Murmeln in einer Sperrholzkiste. Das getestete XL-Set ist für Gruppen von fünf bis sechs Spielern geeignet.

Der TA-Check: Dass auch Erwachsene an dieser Kugelbahn Spaß haben können, kann ich mir schon beim Auspacken vorstellen. Das Holz ist professionell verarbeitet, stabil und splitterfrei. Interessant: Beim ersten Ausprobieren merke ich, dass die Roll-elemente beidseitig befahrbar sind, wobei beide Seiten unterschiedliche Eigenschaften haben. Zudem verengen sich die Elemente zu einer Seite hin, sodass sich mehrere hintereinander stecken lassen. Ein kurzer Test mit den Kugeln aus Glas, Metall, Holz, Kork und Schaumgummi zeigt: Alle haben ein unterschiedliches Roll- und Kurvenverhalten – und erfordern damit unterschiedliche Baumaßnahmen.
       
Wie aber können Trainer die Kugelbahn konkret im Seminar einsetzen? Schade: Der Hersteller liefert keine Praxistipps mit, Szenarien müssen sich Trainer bislang selbst ausdenken. Für den Test greife ich daher auf die Spielanleitung einer Trainerin zurück, die die Kugelbahn schon mehrfach in ihren Seminaren eingesetzt hat. Ihr Auftrag, den ich an meine sechs Testspieler weitergebe: Für einen Freizeitpark soll als Publikumsmagnet eine rasante Kugelbahn gebaut werden. Die allerdings muss gewisse Anforderungen erfüllen: Ein 20 cm tiefer Fall, eine 90-Grad-Kehre und eine Verzweigung sind Pflicht. Dabei gilt: Sicherheit kommt zuerst, keine der Kugeln darf „entgleisen“. Auch will der Freizeitparkbetreiber nur 1.000 Euro für die Bahn bezahlen. Bei Einkaufspreisen von 30 Euro je Rollbahn und zehn Euro je Unterlegklotz stehen die Testspieler nun vor der Aufgabe, sowohl die Wünsche des Kunden umzusetzen als auch möglichst günstig zu bauen. Denn sie wollen am Bau der Bahn verdienen.

Los geht‘s. Als sich die Spieler an den Bau eines Prototyps der Bahn machen, merke ich, dass einige meiner 'Baumeister' bestimmte Rollen einnehmen. U.a. gibt es den 'Planer', der die Strecke erst einmal aufzeichnen will, und den 'Visionär', der viele kreative, aber auch unrealistische Vorschläge macht. Das 'kaufmännische Gewissen' wiederum ist dafür, vorher den Gewinn und entsprechend die Bauteile festzulegen. Dazu kommen 'Bedenkenträger', die Probleme antizipieren, und der 'Macher', der zwar tatkräftig zu Werke geht, dabei aber die Baukosten aus dem Auge verliert. Die Abstimmung dauert daher einige Zeit, aber schließlich gehen die Teammitglieder gut aufeinander ein. Nach etwa 35 Minuten steht eine Bahn, die alle Bedingungen erfüllt und sogar einige Extras bereit hält. Baukosten: nur 800 Euro. Gewinn: 200 Euro.

Der TA-Eindruck: Was auf den ersten Blick wie ein hochwertiges Spielzeug aussieht, kann durchaus im Training eingesetzt werden, um wichtige Aspekte der Team- und Projektarbeit erlebbar zu machen. Typische Denk-, Handels- und Kommunikationsweisen von Mitarbeitern können zutage gefördert werden. Voraussetzung ist, dass der Kugelbahn-Bau wie im Testfall in ein einigermaßen komplexes Szenario eingebettet wird. Mögliche Variante: Mehrere Gruppen treten im Wettstreit um die höchste, längste und spektakulärste Kugelbahn gegeneinander an.

Das TA-Fazit: Für Trainer mit Fantasie eine ansprechende Option, Seminarinhalte erlebnisorientiert zu vermitteln. Der Murmelspaß ist allerdings nicht billig – zumal für größere Gruppen mehrere Kisten erforderlich sind.

Alexander Kolberg

Kugelbahn 'a-bach-o' (XL-Version). Holz im Spiel, Demmin 2008, 295 Euro


Quelle: Training aktuell 06/08, Juni 2008
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