Rezension: Gruppen:Dynamik

Wer sich intensiv mit Gruppendynamik und ihrem Einfluss auf die Organisation sowie die Gesellschaft im Allgemeinen auseinandersetzen möchte, ist mit dem neuen Buch von Ruth Lerchster und Maria Spindler gut bedient. Die Herausgeberinnen sammeln in ihrem Werk Beiträge von 23 Autorinnen und Autoren, die das Thema aus drei Blickwinkeln beleuchten.

Der erste untersucht die Auswirkungen auf aktuelle Transformationsprozesse sowie den sogenannten Purpose der Gruppendynamik. Die Autorinnen und Autoren beschreiben anschaulich, welche Chancen gruppendynamische Trainings für komplexes Lernen bieten. Darüber hinaus arbeiten sie heraus, welche Gemeinsamkeiten und vor allem Unterschiede zwischen Gruppen und zweckorientierten Teams bestehen und was das für die Beratungspraxis bedeutet.

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Der zweite Blickwinkel geht der Frage nach, wie und für wen gruppendynamische Konzepte praxisrelevant sind. Besonders in unübersichtlichen, chaotischen Veränderungsprozessen können gruppendynamische Lernerfahrungen hilfreich sein. Jenseits einfacher Handlungsanweisungen helfen sie nämlich, Beteiligungen, Denkmuster oder Verantwortungen zu erkennen und daraus positive sowie kollektive Energien zu schaffen. Die Autorinnen und Autoren erläutern dabei immer wieder konkrete Fallbeispiele – zum Beispiel, wie sich Führungskräfte in verschiedenen Gruppenphasen verhalten können.

Der dritte Fokus beschreibt, inwiefern gruppendynamische Perspektiven für Wirtschaft und Wissenschaft weiterhin bedeutsam sein können. Hier geht es nicht nur um Vor- und Nachteile online-basierter Kommunikation in Teams, sondern auch um den wichtigen Beitrag reflexiv-partizipativer Forschung. Zum Beispiel erweist sich die von Kurt Lewin entwickelte Aktionsforschung nach wie vor als wirksam.

TA-Fazit: Ein umfangreicher und anspruchsvoller Beitrag zur Theorie der Gruppendynamik mit vielen hilfreichen Einsichten.