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Studien zum E-Learning

Bewährungszeit bestanden

'E-Learning erlebt gerade seinen dritten Frühling.' So lautet die Diagnose von Lutz P. Michel, Inhaber und Geschäftsführer des MMB-Instituts für Medien- und Kompetenzforschung aus Essen. Das Institut hat im Herbst 2014 zwei Studien veröffentlicht: Erstens – gemeinsam mit der Haufe Akademie – eine Umfrage unter Unternehmen zum derzeitigen und geplanten Einsatz von E-Learning. Und zweitens das so- genannte Learning Delphi, eine Erhebung, die auf der Prognose von E-Learning-Experten fußt. Anbieter, Anwender und Wissenschaftler beschreiben darin die voraussichtliche Weiterentwicklung des digitalen Lernens in den kommenden drei Jahren.

Was an beiden Studien auffällt: Sowohl die 73 befragten Experten als auch die 193 für die Unternehmensstudie befragten Personaler aus kleinen und großen Betrieben zeichnen ein recht unspektakuläres Bild sowohl des Status quo in Sachen E-Learning als auch der Entwicklung in näherer Zukunft. Klassiker wie Blended Learning, Web Based Trainings und virtuelle Klassenräume sind nach beiden Erhebungen derzeit und auch in näherer Zukunft die wichtigsten Anwendungen für betriebliches Lernen. Allerdings erwartet man in kleinen wie auch großen Firmen den zunehmenden Einsatz von videobasiertem Lernen. Und auch die Bedeutung von Mobile Learning wird – aus Experten- wie auch Unternehmenssicht – stark anwachsen. Besonders hippe Formate wie Serious Games, Augmented Reality und auch MOOCs werden dagegen deutlich verhaltener beurteilt. 'Unternehmen sind sehr zurückhaltend bei Innovationen im HR-Bereich, nicht zuletzt aus Kostengründen', so Michel.

Darüber hinaus setzen die Un­­ternehmen selbst im Umgang mit neuen Formaten am liebsten auf Bewährtes. Michel: 'Vor allem xMOOCs wird in den kommenden Jahren ein starker Bedeutungszuwachs zugesprochen. Denn sie schließen an be­stehende Lernerfahrungen an und trans­ferieren im Grunde klassische Lehrveranstaltungen ins Internet.' Dagegen werden MOOCs, die auf Kooperation und Selbstorganisation setzen, bislang sehr zurückhaltend beurteilt.

Ähnliche Differenzierungen finden sich beim Adaptive Learning. 'Das Thema ist dank einer wachsenden Zahl von Ansätzen zwar mittlerweile aus seiner Nische herausgekommen', erklärt Michel. Doch auch hier zeigt sich: Die Experten urteilen, gerade was besonders innovative Spielarten (etwa die Lernerbeobachtung per Tastatur-Tracking) angeht, vorsichtig. 'Schließlich ist das Thema Big Data hierzulande nicht nur positiv besetzt', so Michel. Dass E-Learning laut der Firmenbefragung in den vergangenen drei bis vier Jahren auch in immer mehr mittelständischen und kleinen Betrieben Fuß gefasst hat, führt der MMB-Chef denn auch nicht auf den aktuellen Hype um außergewöhnliche Formate zurück. 'Der Grund ist vielmehr darin zu sehen, dass es mittlerweile genügend Anbieter und Angebote gibt, die ihre Bewährungszeit bestanden und gezeigt haben, dass sich mit E-Learning kostensparend gute Ergebnisse erzielen lassen.'

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