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Studie zur betrieblichen Weiterbildung

Aus- und Weiterbildung kaum verzahnt

Aus- und Weiterbildung sollten in den Unternehmen stärker verzahnt werden, lautet ein viel beschworenes Ziel der Politik. Dass es mit der Verflechtung in den meisten Betrieben allerdings noch nicht weit her ist, zeigt die Zusatzerhebung zur großen gesamteuropäischen CVTS-Studie (Continuing Vocational Training Survey), die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn jüngst publiziert hat. Die CVTS3-Haupterhebung erfolgte im Jahr 2006 und nahm Bezug auf das Jahr 2005. In Deutschland umfasste sie 2.188 weiterbildende Unternehmen. Von diesen wurden im Rahmen der Zusatzbefragung 302 um detaillierte Auskünfte zu ihren Ausbildungs-, Fortbildungs- und Weiterbildungsaktivitäten gebeten. Der Studie zufolge sind Aus- und Weiterbildung in nur zwölf Prozent der Unternehmen eng verknüpft, obwohl sich Unternehmen mehrheitlich der Bedeutung des Themas bewusst sind. Das Ausmaß der Verknüpfung ermittelte das BIBB, indem es analysierte, wie viele Indikatoren im jeweiligen Unternehmen vorhanden sind, beispielsweise: Abstimmung der Organisation von Aus- und Weiterbildung; Einsatz von Weiterbildungspersonal, das auch in Sachen Ausbildung aktiv ist; Nutzung der Inhalte von Ausbildungsinhalten auch für die Weiterbildung usw.

Die Zusatzerhebung geht neben der Frage, wie stark Aus- und Weiterbildung in den Unternehmen verknüpft sind, auch vielen anderen Detailfragen in Sachen Fort- und Weiterbildung nach; etwa der, welche Lernformen von den Unternehmen zum Einsatz gebracht werden. Informationsveranstaltungen stehen laut Studie mit 90 Prozent an erster Stelle, gefolgt von externen Lehrveranstaltungen, Unterweisung und/oder Einarbeitung und internen Lehrveranstaltungen. Seltener kommen selbst gesteuertes Lernen, Lern- und/oder Qualitätszirkel sowie Job-Rotation und/oder Austauschprogramme zur Anwendung. Befragt nach den Kompetenzen, die derzeit und zukünftig eine wichtige Rolle spielen, kristallisierte sich heraus: Zurzeit halten 77 Prozent der Unternehmen Fachkompetenzen für am wichtigsten. Daran wird sich auch zukünftig kaum etwas ändern. Allerdings: Die übrigen Kompetenzen nehmen an Bedeutung zu, vor allem die Sozialkompetenz, aber auch Methoden- und personale Kompetenzen. Im Vergleich interne versus externe Lehrveranstaltungen schneiden die internen bei der Förderung aller Kompetenzen – vor allem aber von sozialen und personalen Kompetenzen – aus Sicht der Befragten besser ab. Lediglich Fachkompetenzen sehen die Unternehmen auch extern stark gefördert.

Weiterer Untersuchungspunkt: Wie informieren sich Unternehmen über Weiterbildungsangebote? Laut Studie rangiert das Internet in der Hitliste der Informationskanäle ganz weit vorn, gefolgt von Printerzeugnissen wie Zeitungen, Zeitschriften und Anbieterkatalogen. Auch werden relativ häufig Informationen von Kollegen eingeholt oder von Messen und Veranstaltungen mitgebracht. Eher selten konsultieren die befragten Unternehmen dagegen Beratungsstellen. Wenn doch, dann sind dies Beratungsstellen der Weiterbildungsanbieter selbst, gefolgt von Beratungsstellen der Kammern. Gut die Hälfte der Unternehmen, die bei Beratungsstellen Informationen einholen, tut dies allerdings immerhin auch bei öffentlich neutralen Diensten. Laut BIBB ist die Zahl deswegen recht beeindruckend, weil solche Beratungsdienste in Deutschland noch nicht besonders weit verbreitet sind.

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