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Studie über Co-Working-Spaces

Die Welt der kreativ-technischen Avantgarde

In amerikanischen und europäischen Großstädten liegen sie im Trend: sogenannte Co-Working-Spaces, Arbeitsorte, in die man sich – etwa als Freelancer – für festgelegte Zeiten (etwa tage-, wochen- oder monatsweise) einmieten kann. Typische Erscheinungsform: offene Räume, in denen mehrere Schreibtische einschließlich der Büroinfrastruktur bereitstehen, ergänzt um abgetrennte Rückzugs- und Meetingräume. Nun hat sich erstmals eine internationale Studie mit den Working Communities befasst. 661 Personen aus 24 Ländern haben sich an der Umfrage beteiligt, die eine internationale Co-Working-Initiative mit Unterstützung der Technischen Universität Berlin und des Co-Working-Online-Magazins Deskmag durchgeführt hat.

Laut Studie hat sich die Zahl der Co-Worker weltweit im Jahr 2010 verdoppelt, was allerdings nicht zu einer Überlastung der Co-Working-Spaces geführt hat, da deren Anzahl ebenso stark gestiegen ist. Das Soziogramm der Co-Worker: Die meisten sind im Alter zwischen Mitte 20 und Ende 30. Die Mehrheit ist akademisch gebildet (Europa: 84 Prozent, Nordamerika: 76 Prozent). Zwei Drittel sind männlichen Geschlechts. Dass Frauen unterrepräsentiert sind, liegt daran, dass bestimmte, stark von Männern besetzte Berufsgruppen überrepräsentiert sind, nämlich Web-Entwickler und -Programmierer. Darauf folgen Grafik- und Web-Designer sowie Berater, vorwiegend aus der Kreativwirtschaft. An vierter Stelle stehen PR- und Marketingfachleute, gefolgt von Journalisten, Schriftstellern, Architekten und Künstlern. Daran, dass die Web-Techniker und -Designer in der Überzahl sind, liegt es wohl auch, dass sich die den Co-Working-Space frequentierenden Freiberufler mehrheitlich bei den Durchschnittsverdienern einordnen bzw. sich sogar als überdurchschnittlich verdienend sehen. Damit entsprechen sie auch nicht dem Klischee des finanziell prekär aufgestellten Freelancers.

54 Prozent der Co-Worker arbeiten selbstständig auf eigene Rechnung. Etwa 20 Prozent beschäftigen Angestellte, jeder fünfte befindet sich in einem festen Angestelltenverhältnis, meist in einer kleinen Firma mit unter fünf Mitarbeitern. Der Anteil der Unternehmer und der festen Angestellten – und zwar auch solcher aus größeren Firmen – ist indes in den USA deutlich höher als in Europa. Deshalb verdienen Co-Worker dort im Schnitt auch besser.

Höheres Einkommen seit Einmietung in den Co-Working-Space

Interessant ist indes, dass im internationalen Schnitt 42 Prozent der Befragten generell berichten, seit Einmietung in den Co-Working-Space ein höheres Einkommen zu erzielen. 85 Prozent gaben an, seit dem Wechsel in die neue Arbeitsumgebung motivierter zu arbeiten. 88 Prozent glauben, sich besser mit anderen austauschen zu können. 57 Prozent arbeiten öfter in Teams als zuvor. Und rund 86 Prozent erklären, innerhalb der vorigen zwei Monate eine bis mehrere Personen kennengelernt zu haben, denen sie einen unterstützenden Effekt auf die eigene Arbeit zuschreiben. Co-Working-Spaces sind für die Selbstständigen demnach deutlich mehr als ein Arbeitsort außerhalb der eigenen vier Wände, der ihnen hilft, ihren Alltag besser zu strukturieren (was mehr als jeder Zweite als Vorteil angibt). Sie sind vor allem auch wichtige Kontaktbörse.
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