Komplizierter Aufbau, ungenaue Inhalte, grammatische Fehler – die Karriereportale vieler Unternehmen sind in puncto Bewerberansprache noch stark verbesserungswürdig. Das geht aus zwei Studien hervor,
Komplizierter Aufbau, ungenaue Inhalte, grammatische Fehler – die Karriereportale vieler Unternehmen sind in puncto Bewerberansprache noch stark verbesserungswürdig. Das geht aus zwei Studien hervor, in denen die Karriereseiten deutscher Unternehmen genauer unter die Lupe genommen wurden, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Während das Marktforschungsinstitut Potential Park die Erwartungen deutscher Studenten und Absolventen abfragte und anhand der genannten Kriterien ein Ranking von 104 Unternehmen erstellte, untersuchte ein Forscherteam der Universität Kiel die Sprache auf den Seiten.
Dass die Ansprüche der Bewerber an die Portale insgesamt gestiegen sind, verdeutlichen die Ergebnisse von Potential Park: Einerseits möchten die Bewerber auf alle ihre Fragen eine Antwort finden, andererseits sollten die Seiten nicht zu komplex und mit Informationen überladen sein. Die wichtigste Maxime: Glaubwürdigkeit. Statt glatter, werblicher PR-Seiten wünschen sich Bewerber realistische Inhalte, gerne auch unterhaltend, gespickt mit echten Bildern und Videos. Trotzdem soll die Website einfach und klar jedem den richtigen Weg weisen.
Das Unternehmen, dem es nach Meinung der Studienautoren am besten gelungen ist, diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist ThyssenKrupp. Der Karriereauftritt des Stahlriesen überzeugt durch Klarheit und Struktur: Das Design ist schlicht, Anbindungen an soziale Netze sind zwar vorhanden, aber unauffällig. Funktionalität und Information stehen klar im Vordergrund. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Deutsche Post DHL und Bertelsmann. In puncto Online-Bewerbungsverfahren verschiebt sich das Feld der Besten nur geringfügig. Auch hier erhoben die Marktforscher, wie die Verfahren aus Sicht der Bewerber optimalerweise gestaltet sein sollten. Testsieger ist die Deutsche Post DHL, gefolgt von ThyssenKrupp und der deutschen Telekom. Bertelsmann erreichte Platz vier. Die Kriterien für das Ranking: je unkomplizierter und nutzerorientierter, desto besser.
Grammatische Fehlgriffe weit verbreitet Auch bei der Sprache gilt es für viele Firmen nachzubessern: Im Hinblick auf die grammatische Korrektheit erreichte nicht einmal die Hälfte der 20 untersuchten Firmenwebsites in der Kieler Studie die volle Punktzahl. Beim Stil fielen den Sprachwissenschaftlern vor allem Bandwurmsätze und Substantivierungen auf. Weitere Analysekriterien: Wortgebrauch, Adressatenorientierung und Authentizität. Hierbei bemängelte das Forscherteam vor allem nichtssagende Phrasen wie 'Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Gut' und unschlüssige Argumentationen. So werden viele der Leistungsversprechen laut Studie nur behauptet und nicht belegt.
Infos unter www.promerit.com.