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Coach-Begutachtung

Prüfung per Video

Vorsicht Kamera, heißt es neuerdings für Coachs, die ihre Kompetenz von der Hamburger Forschungsstelle Coach-Gutachten beurteilen lassen wollen. Die Institution unter Leitung von Professor Dr. Harald Geißler hat ihre Vorgehensweise beim Qualitätscheck von Coachs geändert: Zertifizierungswillige Coachs sollen sich nun zwecks Beurteilung ihrer Kompetenz in einer ca. einstündigen Coaching-Sitzung per Videokamera aufzeichnen lassen. Bisher sollten sie eine Audioaufzeichnung einer für ihren Joballtag typischen Coaching-Sitzung einreichen. Das allerdings scheiterte häufig an Datenschutz-Bedenken der Coaching-Kunden. Bei der neuen Videovariante sitzt dem Coach daher auch kein echter Klient gegenüber, sondern ein Schauspieler, der die Rolle des Coachees übernimmt.

Funktionieren soll das so: Der Coach legt der Forschungsstelle die Ausgangsproblematik eines Falls aus seiner Coaching-Praxis auf einer halben DIN-A4-Seite dar. Mit diesen Informationen brieft die Forschungsstelle einen Profi-Mimen aus der Sparte Business-Theater, der in die Rolle des Klienten schlüpft. Coachen muss der Coach dann vor laufender Videokamera das Double. Die neue Verfahrensweise soll nicht nur die Anonymität der Klienten wahren. 'Sie soll auch die inhaltsanalytische Auswertung der Coaching-Sitzungen verbessern und den Bewertungsprozess transparenter machen', erklärt Geißler. Die Videos nämlich werden auf der Website der Forschungsstelle publik gemacht. Interessenten können so den Coach in Ton und Bild erleben und das Gesehene mit Geißlers schriftlicher Auswertung abgleichen. Zudem können sie über ein Forum selbst Stellen des Prozesses fachlich kommentieren, wobei – so Geißler – pauschale Urteile wie 'Der Coach hat eine problematische Haltung' keine Chance auf Veröffentlichung haben. Gefragt sind vielmehr konkrete Bewertungen spezifischer Verhaltensweisen des Coachs. Das Video ist mit einer Zeitschiene unterlegt, so dass die User bestimmte Stellen aus dem Prozess herausgreifen und kommentieren können. Geißler erhofft sich dadurch weiteren Input für seine eigene Coaching-Forschung. 'Ich möchte auf diese Art an neues empirisches Material in Gestalt eines Kataloges von Bewertungskriterien gelangen', so der Wissenschaftler. Als erster Coach hat sich übrigens Jörg Krauter vor die Kamera getraut.
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