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Arbeitswelt-Transformation

New-Work-Fans in der ­Filterblase?

'Ich bin ja bereit, mich zu verändern, aber die anderen sind es nicht.' Viele Deutsche, Österreicher und Schweizer scheinen so zu denken, wenn es um die neue Arbeitswelt geht. Zumindest diejenigen, die sich kürzlich an einer Umfrage des Netzwerks Intrinsify.me beteiligt haben.

Die Befragung fand im Vorfeld einer Aktion statt, die Intrinsify.me initiiert hat: An einem Sonntag im September 2017 trafen sich 350 Berufstätige deutschlandweit in Zweiergruppen zu einer Art Blind Date, um über die Zukunft der Arbeitswelt zu diskutieren. Weil in den Duos möglichst konträre Meinungen aufeinandertreffen sollten, mussten alle Teilnehmer vorab fünf arbeitsweltbezogene Fragen beantworten. Dabei attestieren sich 98 Prozent selbst eine hohe Veränderungsbereitschaft, wenn es um Anpassung an neue Herausforderungen im Arbeitsleben geht, während weiten Teilen der Bevölkerung die Bereitschaft zur Veränderung jedoch abgesprochen wurde. Relativ viel Gleichklang gab es auch bei Antworten auf andere Fragen der Vorab-Umfrage – etwa der, ob zwischen Arbeitsleben und Privatleben eine klare Grenze verlaufen sollte. 'Nein', waren sich 53 Prozent einig. Angesichts dessen verwundert es kaum, dass die Zwiegespräche zwar durchaus inspirierend, aber auch wenig konträr ausfielen. Das geht zumindest aus einem Nachbericht von Intrinsify.me hervor – und sollte, so heißt es dort – zu denken geben. Primär haben sich, wie es scheint, Personen an der Aktion beteiligt, die der New-Work-Szene angehören, weniger dagegen Menschen, die noch nie auf einem Barcamp waren, noch nie 'Reinventing Organizations' gelesen und noch nie etwas von Design Thinking gehört haben. Gut möglich daher, dass manche Frage von diesen Menschen ganz anders beantwortet worden, manche Debatte mit ihnen strittiger verlaufen wäre. Vor allem sollte sich, schreibt eine Intrinsify.me-Mitarbeiterin, die New-Work-Szene kritisch mit dem eigenen Blick auf 'die anderen' auseinandersetzen, denn: Wer anderen mangelnde Veränderungsbereitschaft nachsage, müsse sich fragen, inwieweit diese Sicht tatsächlich berechtigt sei. Könnte sie nicht zum Beispiel leicht zur Self-Fulfilling-Prophecy werden?

Wie viel Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind nicht zur Veränderung bereit?
Anteil der vermeintlich veränderungsunwilligen Beschäftigte in Prozent.
0: 4%
1-15: 9%
16-25: 19%
26-50: 28%
51-75: 26%
76-85: 12%
86-99: 2%
100: 0%
Quelle: Nachbericht zur Aktion des der Intrinsify.me GmbH 'Die Neue Wirtschaft im Zwiegespräch'. Berlin 2017. N = 357. Grafik: © www.managerseminare.de
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