Wissen

Sekretariat

Das bißchen Arbeit…

'Heimliche Drahtzieher der Macht' oder 'Kaffee kochende Tippse'? Kaum ein anderer Beruf wird mit mehr Negativklischees in Verbindung gebracht als der der Sekretärin. Doch zwischen den Extremen vom 'Hausdrachen' und 'frustriertem Fotomodell' erledigt das Gros der Sekretärinnen einen anspruchsvollen Management-Job, wenn auch nicht in eigener Sache. Aber wie sieht der eigentlich genau aus?
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Die Frisur in Schuß, die Fingernägel allzeit frisch lackiert, blockt sie Anrufer stets mit den gleichen stereotypen Bemerkungen ab: 'Der Chef ist zur Zeit nicht zu sprechen …' Unsere Vorstellungen vom Sekretärinnen-Alltag sind vorwiegend durch Klischees geprägt, die nicht zuletzt auch mit der Darstellung dieser Berufsgruppe in den Medien zusammenhängen. Vollbusige, modisch-extravagante Frauen becircen ihren Chef, werden zum Diktat auf den Schoß des Vorgesetzten zitiert und bereiten den Ehefrauen ob ihrer Attraktivität und permanenten Anwesenheit schlaflose Nächte, wenngleich sie es doch sind, die den Chef an den Hochzeitstag erinnern und womöglich noch das Geschenk für die Frau besorgen.

Übersetzt heißt Sekretär 'Geheimschreiber' und bezeichnete in dieser Bedeutung damals die Vertrauten von Fürsten und Staatsmännern, später auch von wichtigen Handelsherren. Heute steckt diese Bedeutung noch in der Anforderung, Sekretärinnen sollten diskret, verschwiegen und loyal sein. Obwohl es Maschinenschreiberinnen seit etwa 1880 gibt, Stenotypistinnen seit der Jahrhundertwende, hatten die Chefs der großen Firmen damals männliche Sekretäre. Die ersten 'Vorzimmerdamen', auch 'Privatsekretärinnen' genannt, tauchten in den dreißiger Jahren auf, eroberten ihren Platz auf dem Schreibtischstuhl im Büro endgültig jedoch erst mit verstärkter Frauenberufstätigkeit nach dem zweiten Weltkrieg.

Der Begriff Sekretärin ist keine geschützte Berufsbezeichnung, jede im Büro arbeitende Frau kann sich so nennen, wenn sie sekretariatsähnliche Aufgaben ausübt. 'Wenn man knapp und nüchtern ausdrücken will, was eine Sekretärin ist', schreibt Siegfried Huth im Duden 'Sekretariatshandbuch', 'könnte man sagen: Sie ist eine qualifizierte kaufmännische Mitarbeiterin, die einer Führungskraft oder einer Abteilung zugeordnet ist.' Die Unklarheit in der Abgrenzung des Berufes zeigt sich in den vielfältigen Berufsbezeichnungen: Telefonistinnen, Schreibkräfte, Assistentinnen der Geschäftsleitung, Direktionsassistentinnen, Sachbearbeiterinnen, Office Managerinnen und Verwaltungsangestellte - all´ dieses können Synonyme für die Sekretärin sein. Das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat sich daher für sein zweijähriges Forschungsprojekt zum 'Sekretariat der Zukunft' einer praktikablen Brücke bedient: All diejenigen, die sich selbst als Sekretärinnen verstehen, sind auch welche…
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