Ein Planungsbüro suchte einen Architekten. Nach vielen 'klassisch geführten' Einstellungsgesprächen über die fachliche Qualifikation entschied man sich für den Bewerber, der auf dem relevanten Arbeitsgebiet am kompetentesten erschien. Nach der vereinbarten Probezeit wurde jedoch festgestellt, dass er zwar ein sehr guter Fachmann war, es jedoch nicht verstand, auf Wünsche und Anforderungen der Kunden entsprechend zu reagieren und sich darüber hinaus nicht als Teamplayer erwies. Daher musste man sich wieder von ihm trennen. Die Prozedur der Ausschreibung und Einstellungsgespräche begann von vorne, was natürlich erneut Kosten verursachte.
Was in dem Beispiel beschrieben wird, ist leider immer noch die Realität in vielen Betrieben. Im Rahmen unserer praktischen Erfahrung mussten wir immer wieder feststellen, dass viele Unternehmen sich keine Gedanken darüber machen, welche persönlichen Kompetenzen für die vakante Stelle relevant sind. Dabei handelt es sich bei der Emotionalen Intelligenz (EI) um die ältesten Fähigkeiten, die wir Menschen besitzen. Es sind Fähigkeiten, die uns im Privatleben und im Beruf zu herausragenden Leistungen befähigen.
Setzt man das Abschneiden in einem IQ-Test in Korrelation zum beruflichen Erfolg, so wird man feststellen, dass der Einfluss des IQ auf den beruflichen Erfolg nur bei zirka 25 Prozent liegt. Das heißt, dass der IQ am wenigsten im Stande ist, den Erfolg von Menschen mit guten kognitiven Fähigkeiten vorauszusagen. Empirische Befunde, welche auf den Harvard Professor David McClelland zurückgehen, bestätigen jedoch eine Korrelation zwischen beruflichem und privatem Erfolg und ausgeprägten Fähigkeiten im Bereich der emotionalen Intelligenz.