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Übersicht AnsprechpartnerFreundschaftliche Beziehungen am Arbeitsplatz können glücklich machen und in Stresssituationen helfen. Sie sind aber auch mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Das zeigen zwei aktuelle Studien der Universität Hohenheim in Stuttgart, für die jeweils mehr als 400 Berufstätige in Großbritannien befragt wurden. Zentrales Ergebnis: Menschen, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen befreundet sind, können sich schlechter konzentrieren und verhalten sich bei der Arbeit eher abwertend und unsensibel. Die Ursache dafür liegt den beiden Studien zufolge in der Erschöpfung der Selbstregulationsressourcen der Betroffenen: Kollegen und Freunde nehmen unterschiedliche soziale Rollen ein. Während von Kollegen Objektivität erwartet wird, wünschen sich Menschen von Freunden Bevorzugung und Zuneigung.
Diese konkurrierenden Anforderungen miteinander in Einklang zu bringen, kostet die Betroffenen viel Kraft und führt zu einer dauerhaften Überforderung, die sich in den genannten Problemen und Verhaltensweisen am Arbeitsplatz äußert. Laut Studienautoren sei es für Unternehmen wichtig, Wege zu finden, die Nebenwirkungen von Freundschaften unter Kollegen zu minimieren und weitgehend zu verhindern, denn diese können schwerwiegende Folgen, wie höhere Fehlzeiten und Fluktuationen, mit sich bringen. Dabei genüge es oftmals schon, das Bewusstsein der Beschäftigten für die mögliche Problematik zu fördern. Beispielsweise durch kleinere Artikel in Newslettern oder im Intranet.
Beitrag von Janine Dengel aus managerSeminare 306, September 2023